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Der alte Landkreis Königsberg/Neumark
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Aktuelles |
Vorwort des Königsberger Kreiskalenders 2016
Das Vorwort zum aktuellen Kalenderjahrgang kommt diesmal vom 92-jährigen Uraltküstriner Rudolf Herbert Tamm.*
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Liebe Leserinnen und Leser
Ich bin im Mai 1922 in Küstrin geboren und habe meine Kindheit und Jugend in der für mich umtriebigen Neustadt bis
zum Abitur am Küstriner Gymnasium erlebt. 1940 wurde ich zur Wehrmacht einberufen.
Der Kalender für den Kreis Königsberg/Neumark erschien erstmals 1926. Die häufigen Unterbrechungen in der
Erscheinungsfolge hat Dr. Reinhard Schmook im Geleitwort zum Kalender 2008 im Einzelnen erläutert.
Im Dezember 1952 gab es die erste Ausgabe des Kalenders nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg.
Im Vorwort bedankte sich der damalige Herausgeber, der Heimatkreisbetreuer Otto Meyer, schon bei zahlreichen Landsleuten,
die sich mit eigenen Erlebnissen und Erkenntnissen zu Wort gemeldet hatten, um so die Kalender lebendiger zu gestalten.
Der Kreiskalender war seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe 1926 stets "ein Buch von Heimat und Liebe zur Scholle"
(Junkermann), voller Erinnerungen an Landschaft, Kultur und Geschichte des Kreises. Dies galt bis 1945 für alle
Kreiskönigsberger beiderseits der Oder. Ab 1952 wurden die Herausgeber Ansprechpartner für alle aus ihrer Heimat
Vertriebenen, nun in der DDR und in der Bundesrepublik wohnend, aber auch für viele, die in ferne Länder ausgewandert
waren. Schließlich, wie Burkhard Regenberg und Hans Gottfried Bluhm 2002 im Vorwort und weitere Autoren in Geleitworten
später erklärten, hat der Kreiskalender nun auch für die polnischen Nachbarn zunehmende Bedeutung, denn sie beginnen
jetzt, die Geschichte und Kultur der Landschaft aufzuarbeiten, in die sie 1945 als aus Ostpolen vertriebene Flüchtlinge
gekommen waren.
Aber der Kalender soll auch, wie schon Otto Meyer in einem Vorwort vorausschauend meinte, die Erlebnisgeneration
anregen, den nachfolgenden Generationen des früheren Kreises Landschaft, Kultur und Geschichte vorzustellen. Nach dem
Tod langjähriger Herausgeber (Siegbert Dittmann 1993, Dr. Burkhard Regenberg 2005, Frau Elisabeth Regenberg 2008,
Hans Gottfried Bluhm 2010, Berthold Jonas 2012) sind mit der Herausgabe der zukünftigen Kreiskalender von der
Stiftung Heimatkreisarchiv Königsberg/Neumark die beiden Herren Hartmut Otto und Dr. Reinhard Schmook betraut worden.
Seit 2008 hat der Heimatkalender durch viele Ideen dieser beiden Autoren ein neues Gesicht bekommen. Er hat seit
der Ausgabe 2011 farbige Bilder, ist mit einem übersichtlichen heimatgeschichtlichen Kalendarium mit interessanten
Anmerkungen versehen, hat auf Anregung einer interessierten Leserin auf den letzten Seiten des Kalenders 2011 eine
farbige Übersichtskarte des Kreises Königsberg vor 1945 beiderseits der Oder bekommen und enthält ein Verzeichnis
der deutschen und polnischen Ortsnamen des Kreises sowie ein Autorenverzeichnis.
Die Kalender sind so insgesamt auch im Blickfang ansprechender und lesenswerter geworden. Ich wünsche den beiden
Herausgebern weiterhin interessante Gedanken und glückliche Hände für die zukünftige Gestaltung des beliebten Jahrbuches.
Allen Leserinnen und Lesern des Kreiskalender 2016 wünsche ich für das kommende Jahr gute Gesundheit, alles Glück und reichen Segen!
Ihr Rudolf Herbert Tamm
* Dr. Rudolf Herbert Tamm (geb. 17. Mai 1922 in Küstrin) verstarb am 17. Dezember 2014 in Hannover, kurz nachdem er
dieses Vorwort geschrieben hatte.
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Buchvorstellung: Der alte Landkreis Königsberg/Neumark
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"Der ehemalige Landkreis Königsberg/Neumark lag zwischen Schwedt und Küstrin
und umfasste acht Städte und 99 Dörfer entlang der Oder. Seit 1945
markiert die Oder-Neiße-Linie eine neue Grenze und weite Teile des Kreises
gehören zu Polen. Dabei verblieben 21 auf dem westlichen Oderufer gelegene
neumärkische Dörfer bei Deutschland, die fortan eine völlig andere
Entwicklung nahmen als ihre östlichen Nachbardörfer.
Der Leiter des Oderlandmuseums in Bad Freienwalde, Reinhard Schmook, hat aus
den Beständen der Stiftung Heimatkreisarchiv Königsberg/Neumark rund 80
bislang meist unveröffentlichte historische Aufnahmen aus der Region
ausgewählt. In der paarweisen Gegenüberstellung mit aktuellen Fotografien
treten der städtebauliche Wandel, aber auch die Veränderungen des
alltäglichen Lebens in Betrieben, Schulen und Vereinen in den letzten 65
Jahren plastisch hervor.
Dieser Bildband zeigt den jenseits der heutigen Grenze Geborenen die Stätte
ihrer Kindheit und führt den Bewohnern dieses Landstrichs die Tradition
ihrer Region vor Augen. Die Bildpaare laden den Betrachter ein, sich
vergangener Zeiten zu erinnern und das Vertraute im Neuen wiederzuentdecken."
Reinhard Schmook: "Der alte Landkreis
Königsberg/Neumark", mit historischen Aufnahmen vorwiegend aus dem Bildarchiv der Stiftung Heimatkreisarchiv Königsberg/Nm. und aus der Sammlung Schmook. Die aktuellen Aufnahmen stammen von Dr. Reinhard Schmook und von Horst Drewing. Das Buch ist erschienen im Sutton Verlag Erfurt
- ISBN 978-3-86680-660-3.
Das Buch kostet 19,95 Euro, ist im Buchhandel erhältlich.
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